Nach seinem 2006 veröffentlichten Buch "Der Junge im gestreiften Pyjama" war ich skeptisch gegenüber John Boynes Buch "So fern wie nah". Wie auch im vorher genannten Roman spielt dieser in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und behandelt das Leben eines Jungen während Kriegszeiten.
Handlung:
Alfie wächst in einem gutbehüteten Stadtteil Londons auf. Am Tag seines 5. Geburtstags tritt England in den 1. Weltkrieg ein und einen Tag später steht sein Vater in Uniform zu Hause und verkündet, dass er sich freiwillig gemeldet habe. Der Abschied einige Tage später wird für den Jungen traumatisch und ist ein Vorgeschmack für die harten Jahre, die noch folgen. Seine Mutter muss mehrere Arbeitsstellen annehmen, damit sie das Haus behalten können und jeden Tag etwas zu Essen auf den Tisch kommt. Von dem Vater erhalten sie zu Beginn des Krieges noch einige Briefe, jedoch werden diese immer seltener und verwirrender bis er gar nicht mehr schreibt. Alfie wird durch die erzwungenen Umstände in seinem Leben schnell erwachsen und entscheidet, dass er als Schuhputzer im grossen Londoner Bahnhof etwas Geld dazu verdienen könnte. Dort trifft er auf interessante Persönlichkeiten - darunter ist ein Militärarzt, von dem Alfie neues über seinen Vater erfährt.
Kritik:
Bei historischen Romanen wird immer wieder auf die geschichtliche Korrektheit und Authentizität geschaut. Besonders nach seinem Roman "Der Junge im gestreiften Pyjama" habe ich bei der Lektüre besonders auf Sorgfältigkeit der geschichtlichen Erzählung und den Realismus der Handlung geachtet. Erfreulicherweise hält sich der Autor bei diesem Werk sehr daran und malt mit seinen Worten ein Bild Londons zur damaligen Zeit, das sehr zutreffend und detailverliebt ist. Dabei bleibt die Handlung nicht platt oder oberflächlich, sondern geht in die Tiefe und hinterfragt Handlungen des Protagonisten und der anderen Figuren. Gleichzeitig werden Seiten des Krieges aufgezeigt, die besonders zur damaligen Zeit nicht beachtet oder nicht geglaubt wurden. So erhalten die jungen (und vielleicht auch älteren) Leser einen guten Einblick in das Leben während des 1. Weltkrieges. Kurze Sätze, viel Dialoge und kurze Kapitel führen besonders für Kinder und junge Erwachsene zum Lesevergnügen.
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Themen: Geschichte, Weltkrieg, Familienschicksal
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Themen: Geschichte, Weltkrieg, Familienschicksal
Punkte: 5 / 5
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